Friday, October 31, 2014

Quantenschleifengravitation

Es gibt Dinge oder Erfahrungen im Leben, die muss man selber gesehen oder erlebt haben, um deren Tragweite wirklich zu verstehen.
Aber es kann ja nun mal nicht jeder Raumschiffpilot und At The Space Office Agent sein. Und deswegen gibt es ja diesen Blog. Damit ich meine Erfahrungen als Raumschiffpilot und At The Space Office Agent mit Euch teilen kann.

Zum Beispiel das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn man in einer Endlosschleife gefangen ist, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint.





Immer das gleiche Lied. Die gleiche zufällige Improvisation.
Nur in einer anderen Farbe.
Wohin soll man fliegen,  wenn man gar nicht fliegen kann, weil man festgebunden ist.

Alles bewegt sich um einen unsichtbaren Schwerpunkt mit einer Milliarde Sonnenmassen, unmöglich dem zu entkommen. Oder alles bewegt sich um zwei oder mehr sich umeinander bewegender unsichtbarer Schwerpunkte. Ihr seht schon. Sowas kann ganz schön kompliziert werden. Die Steuerdüsen düsen, aber man kommt nicht von der Bahn runter. Was macht man in so einer Situation? Es hilft definitiv, nicht in Panik zu verfallen. Wischt Euch mit einem Handtuch den Schweiss von der Stirn. Man hat zwar das Gefühl zerrissen zu werden, weil eine Schleife mal unendlich schnell und mal unglaublich langsam verläuft, aber im Grunde ist eine Schleife viel besser, als ein gleichförmiger Kreis, auf dem jeder Punkt wie jeder andere ist und die Kräfte immer gleich wirken. Wenn sich alles im ringförmigen Kreis dreht, hat man zwar immer die selbe Geschwindigkeit, aber da kann es schon mal vorkommen, dass man gar nicht mitbekommt, dass sich alles im Kreis dreht, wenn man sich im Laufe der Zeit an die Fliehkräfte angepasst hat. Man bekommt dann aber die Zeitverzerrung zur Außenwelt auch nicht mit, weil man im Kreis meist nur nach innen schaut. Es vergehen eventuell Jahre, ohne dass man merkt, dass sich eigentlich nichts verändert und dann können die Fliehkräfte unbemerkt so groß geworden sein, dass es das stärkste Material müde werden lässt. Dreht man sich dann um, kann es einem gerade noch das Leben retten oder die Wahrnehmung der Welt ist so überwältigend, dass der Kreis explodiert. Zerreissen wird einen eine Schleife nicht. Keine Sorge. Man kann sie NICHT nicht bemerken. Aber sie existiert nur, weil sie stabil ist. Sie ist ein Konstrukt, aber wie ein Kreis, zwar nicht aus einem Punkt, aber ebenso evolutionär entstanden. Wenn man in einer Endlosschleife hängt, dann ist es wie eine Achterbahnfahrt, die nicht mehr aufhört. In einigen Kurven hat man richtig Schiss herauszufliegen oder dass es einem den Hals bricht. Es gibt Momente der Schwerelosigkeit, in der die Hoffnung aufsteigt, vielleicht mal aussteigen zu können, mit dem Diamanten in der Hand...

...aber mit erneut zunehmender Geschwindigkeit kommt die Gewissheit zurück, dass es in wenigen Momenten wieder richtig abgeht und man den Körper besser anspannt, um nicht von der Fliehkraft zerdrückt zu werden. Man muss sehr aufmerksam sein. Eine Endlosschleife ist beständig, aber kann sich auch wieder auflösen. Ohne Knall. Dabei vergeht natürlich Zeit, aber die bekommt man wenigstens noch mit. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass sich eine Endlosschleife aus verschiedenen Kreisen zusammensetzen kann. So als würde man sich entlang eines Möbiusbandes durch verschiedene Kreise bewegen, welche einem beim Durchflug wie kleine Unendlichkeitsinseln erscheinen.
Wenn ich mit meinem Raumschiff unterwegs bin, passieren häufiger mal schräge Sachen. Aber von etwas derartig Schönem im Wechsel mit derartigem Leid, hab ich sonst nur in Büchern gelesen.
                                                                                  

In der Achterbahn auf Gedankenreise durch

Gedankenkreise. Unendliches Glück. Unglückliches Ende. Die Hoffnung auf Erlösung hoffnungslos aufgelöst. Kreisgedanken. Gedankenkreise. Unendliches Glück. Unglückliches Ende. Die Hoffnung auf Erlösung hoffnungslos aufgelöst. Kreisgedanken. Gedankenkreise. Unendliches Glück. Unglückliches Ende. Die Hoffnung auf Erlösung hoffnungslos aufgelöst. Kreisgedanken.
usw.
Von dem Einen zum Nächsten bis man wieder beim Ersten ist.
Plötzlich liegt der Schlüssel zum Öffnen der Endlosigkeit in der Hand.
Der Erkenntnisgewinn.
Der Schwerpunkt bin ich. Ich bin das Zentrum, an dem die Ketten befestigt sind.
Mein Ich ein Kreis in sich. Mein Herz, ein Dynamo. Mein Hirn, ein Geflecht aus Lichterketten, die in verschiedenen Farben leuchten können. Mein Körper, die Waffe zur Tat. Tatendrang. Zeit das Ruder zu reißen.
Ein Blick entlang dieser Lichterketten an denen so vieles hängt, offenbart die Facetten meines Raumschiffes.
Ich bin der Pilot. Ich bin in diese Endlosschleife geflogen, weil ich die Unendlichkeit spüren wollte. Die hatte aber die Form einer verknoteten Hallspirale und hat mein Schiff ordentlich auf die Probe gestellt.
Ich fahre den Antrieb wieder hoch und bekomme ordentliches Drehmoment. Der Blick nach vorn zeigt mir nichts. Der Blick nach hinten ein Mosaik aus Bildern und Musik.
Aus der Ferne und mit Sonnenbrille ist die Endlosschleife einer jener Kreise aus denen sich vielleicht mal neue Schleifen bilden.
Aber sie ist mehr. Sie ist ein leuchtender Ring. Ein Sternentstehungsgebiet. Ein festmarkierter Punkt in meiner Landkarte. Und erst jetzt erkenne ich, dass sie genauso aussieht, wie das Fraktal.


Damals konnte ich noch nicht erkennen, um was es sich wirklich handelte. Aber ganz ehrlich: Ich würde es jedes mal wieder wagen. Ich bin halt Bug Rogers, Raumschiffpilot und Agent vom Space Office.
Jetzt werd ich erstmal mein Raumschiff in die Waschanlage fliegen.
Die Scheiben sind voller Raumfliegenmatsch.

1 comment:

  1. ah, na endlich mal jemand, der sich mit dieser Problematik auskennt - immer werde ich nur ausgelacht, wenn ich von meiner Theorie der endlosen, alles verschlingenden Zeitschleife erzähle, ständig schauen mich die Leute merkwürdig an, wenn ich sie aufklären will....und Einige wechseln sogar den Zug, wenn ich über die Gefahren der Loops referiere, alles besteht nur noch aus Schleifen und ich muss aufpassen nicht in eine rein zu geraten - immer die selben Dinge, immer die selben Fragen ( hast du noch alle Tassen im Schrank, fragen sie meistens ), immer sie selben Fressen und immer die selben Worte, ich drehe bald durch ( im wahrsten Sinne des Wortes ) ich habe die Vermutung, dass die Länge der Loops variabel ist...aber kann ich die Länge beeinflussen???
    ah, na endlich mal jemand, der sich mit dieser Problematik auskennt - immer werde ich nur ausgelacht, wenn ich von meiner Theorie der endlosen, alles verschlingenden Zeitschleife erzähle, ständig schauen mich die Leute merkwürdig an, wenn ich sie aufklären will....und Einige wechseln sogar den Zug, wenn ich über die Gefahren der Loops referiere, alles besteht nur noch aus Schleifen und ich muss aufpassen nicht in eine rein zu geraten - immer die selben Dinge, immer die selben Fragen ( hast du noch alle Tassen im Schrank, fragen sie meistens ), immer sie selben Fressen und immer die selben Worte, ich drehe bald durch ( im wahrsten Sinne des Wortes ) ich habe die Vermutung, dass die Länge der Loops variabel ist...aber kann ich die Länge beeinflussen???
    ah, na endlich mal jemand, der sich mit dieser Problematik auskennt - immer werde ich nur ausgelacht, wenn ich von meiner Theorie der endlosen, alles verschlingenden Zeitschleife erzähle, ständig schauen mich die Leute merkwürdig an, wenn ich sie aufklären will....und Einige wechseln sogar den Zug, wenn ich über die Gefahren der Loops referiere, alles besteht nur noch aus Schleifen und ich muss aufpassen nicht in eine rein zu geraten - immer die selben Dinge, immer die selben Fragen ( hast du noch alle Tassen im Schrank, fragen sie meistens ), immer sie selben Fressen und immer die selben Worte, ich drehe bald durch ( im wahrsten Sinne des Wortes ) ich habe die Vermutung, dass die Länge der Loops variabel ist...aber kann ich die Länge beeinflussen???

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